Fotograf: René Meyer
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31.07.2024
Freie Wähler zu Besuch bei der Lebenshilfe Neumarkt

Die Stadtratsfraktion der UPW/FW Neumarkt und die Kreistagsfraktion der Freien Wähler Landkreis Neumarkt waren gemeinsam zu Gast bei der Lebenshilfe Neumarkt, um sich über das vielfältige Angebot der sozialen Einrichtung in Stadt und Landkreis Neumarkt zu informieren.

Zu Beginn präsentierten Dr. Wilhelm Baur, 1. Vorsitzender des Präsidiums der Lebenshilfe Neumarkt, Andreas Moser, Vorsitzender des Vorstands der Lebenshilfe Neumarkt, und Sebastian Schauer, Werkstattleitung der JURA-Werkstätten Neumarkt, den interessierten Fraktionsmitgliedern die neuen Räumlichkeiten am Lährer Weg 109.

Dass die Lebenshilfe Neumarkt eine herausragende Institution in Stadt und Landkreis Neumarkt ist, wurde im Anschluss bei einer Präsentation von Dr. Wilhelm Baur und Andreas Moser deutlich. Auf Grund der vielfältigen Angebote ist die Lebenshilfe Bildungsstätte, Unternehmer und Ausbilder. Außerdem bietet sie über 400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen attraktiven Arbeitsplatz.

Um das inklusive Angebot für Kinder und Erwachsene weiterhin aufrecht zu erhalten und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln ist man von Seiten der Lebenshilfe natürlich auch auf die Unterstützung der Kostenträger wie den Bezirk Oberpfalz angewiesen, betonten Dr. Wilhelm Baur und Andreas Moser in ihrer Präsentation. Denn insbesondere beim Bau von neuen Einrichtungen können auf Grund der gestiegenen Baukosten in den letzten Jahren die Eigenanteile von zahlreichen sozialen Einrichtungen oft nicht mehr aus eigenen Mitteln refinanziert werden.

Thomas Thumann, Fraktionsvorsitzender im Kreistag und stellvertretender Bezirkstagspräsident beim Bezirk Oberpfalz, signalisierte dass das Problem bekannt sei und bestätigte, dass auch andere soziale Träger schon mit dieser Thematik an den Bezirk herangetreten sind. „Dieses Thema muss dringend auf Landesebene angegangen werden. Denn die Bedarfszahlen an sozialen Angeboten wird in den nächsten Jahren tendenziell stark ansteigen anstatt zurückgehen.“ so Thumann.

Ein weiterer Schwerpunkt des gemeinsamen Austauschs war die Reform des Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII). Die wohl wesentlichste Umstellung ist, dass ab 2028 im letzten Schritt des Reformprozesses bei den Zuständigkeiten für die Jugendhilfe nicht mehr zwischen Kindern mit und ohne Behinderung unterschieden wird. Deshalb wandern bestehende Aufgaben des Bezirk Oberpfalz an das Kreisjugendamt des Landkreises Neumarkt.

„Das kommt in wenigen Jahren auf uns zu. Daher müssen wir uns im Behördenapparat damit beschäftigen, um dann sofort handlungsfähig zu sein.“ so Kreisrat und stellvertretender Landrat Martin Meier. Eine weitere Stärkung des Kreisjugendamtes, auch personeller Art, werde womöglich auch politisch debattiert werden müssen.

Da die Reform des SGB VIII sicherlich in den kommenden Jahren Dauergast in den Kreisgremien wird, traf sich die Kreistagsfraktion vor kurzem auch schon mit Andre Schilay, dem Leiter des Kreisjugendamtes. Er berichtete zum einen über den Stand der SGB VIII Reform sowie die Entwicklungen in der Jugendhilfe im Landkreis Neumarkt.

„Wir dürfen die Jugendhilfe nicht nur als Kostenfaktor sehen.“ appelliert Kreisrat Sebastian Schauer im Hinblick auf die steigenden Ausgaben auf Grund der steigenden Fallzahlen in der Jugendhilfe an seine Fraktion und die anderen Kreisrätinnen und Kreisräte im Kreistag. „Wir müssen uns die Frage stellen, warum diese Zahlen steigen und wie wir hier durch Präventivmaßnahmen entgegenwirken können. Investitionen in die Jugendhilfe, sind Investitionen für unsere Kinder und somit Investitionen für die Zukunft der nächsten Generationen!“

Dass die Lebenshilfe Neumarkt im Bereich für Kinder und Jugendliche für Kommunen und den Landkreis Neumarkt ein starker Partner ist, bestätigt Ulrike Nißlbeck, Kreisrätin und 3. Bürgermeisterin aus Pilsach. „Die Lebenshilfe Neumarkt betreibt in der Gemeinde Pilsach in Laaber und Litzlohe einen Waldkindergarten. Dort können Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam spielen, lernen und entdecken. Hier kann man von einem sehr gelungenen inklusiven Projekt sprechen und wir sind als Gemeinde Pilsach sehr froh die Lebenshilfe Neumarkt an unserer Seite zu haben.“